Gehaltsvorstellung formulieren, Gehaltserhöhung

1. Gehaltsverhandlung – wie führst du sie erfolgreich?

Bewerber scheuen sich, ihre Gehaltsvorstellung zu formulieren, vorzutragen oder zu verhandeln. Erfolgreiche Gehaltsverhandlungen führst du aber nur, wenn du die richtigen Argumente hast und selbstbewusst deine Stärken verkaufst. Angebot und Nachfrage bestimmen Verhandlungsposition eines Kandidaten.

Was Personalchefs am Bewerber interessiert, sind vor allem Persönlichkeit, soziale Kompetenzen, gute Noten und möglichst Praxiserfahrungen, mit denen das Unternehmen etwas anfangen kann. Wenn du z.B. als Absolvent nur durchschnittliche Leistungen mitbringst, musst du deutlicher an deiner Persönlichkeit und deinem Know-how feilen, wenn du ernsthaft ein Spitzengehalt verhandeln möchtest.

bildungsdoc-tipp. – Gehaltsrechner: Wie viel Geld bleibt netto von deinem Gehalt/Lohn übrig, nach Abzug aller Abgaben und Steuern? Du weißt, was du netto brauchst, also rechne das entsprechende Bruttoeinkommen dazu aus.

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2. Welche Gehaltsvorstellung formulierst du in deiner Bewerbung?

Variante 1: Hast du eine klare Gehaltsvorstellung, dann nenne sie auch. Sonst wirst du vielleicht unter falschen Annahmen umsonst eingeladen. Erkundige dich nach branchenüblichen Gehältern, bevor du ins Vorstellungsgespräch gehst.

Berechne für dich vorab obere und untere Gehaltsgrenze. Hilfe erhältst du vom Lohnspiegel, Berufsverbänden, Internetseiten von Jobbörsen. Führe auch Gespräche mit Freunden, Bekannten, die in der Branche arbeiten und dir als Bewerber auch gleich noch gute Argumente für die Gehaltsgespräche liefern. Sie alle können dir einen realistischen Überblick über aktuell gezahlte Gehälter verschaffen.

Variante 2: Rechne dir aus, welches Mindestgehalt du zum Leben brauchst. Wenn du nicht wenigsten dieses Gehalt erhältst, ist dein Unglücklichsein im Job schon vorprogrammiert.

bildungsdoc-tipp. Im Bewerbungsschreiben wie auch im Vorstellungsgespräch kommt es nicht gut an, wenn du sagst, dass du dir beim Gehalt z.B. alles zwischen 30.000 und 80.000 € vorstellen kannst. Du sollst klar formulieren, aber auch realistische Vorstellungen davon haben, was du verdienen kannst.

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3. Welche Argumente überzeugen im Vorstellungsgespräch?

Bei deiner Bewerbung weißt du ziemlich genau, was du drauf hast. Aber genauso wichtig ist es, eine realistische Gehaltsvorstellung im Vorstellungsgespräch formulieren zu können. Deine Gehaltsgrenzen solltest du kennen. Die Minimalsumme brauchst du zum Bestreiten des Lebensunterhalts, die Höchstsumme ist dein Wunschgehalt zum Verhandeln! Als Bewerber kannst du etwas pokern. Sei aber davon überzeugt, dass du diese Summe auch Wert bist. Machst du dem Personalchef nicht klar, was du dafür als Gegenleistung mitbringst, hast du verloren.

Überlege dir die Argumente vor dem Gespräch. Sei auch flexibel. Bietet dir dein zukünftiger Chef beim Einstieg statt des höheren Wunschgehalts eine niedrigere Summe plus Dienstwagen an, so greife zu und diskutiere dich nicht tot. Hast du bei der Gehaltsverhandlung keine klaren Vorstellungen, dann frage: ‚Sagen Sie mir, was ich verlangen kann.‘ Diese Frage hilft dir und wird bei Berufseinsteigern vorteilhaft ausgelegt.

Der Großteil der Personalchefs wollen Bewerber bei Gehaltsverhandlungen nicht über den Tisch ziehen. Sie haben vor allem Interesse, gutes, qualifiziertes Personal einzustellen. Dafür sind sie bereit, angemessenes Gehalt zu zahlen. Liegen deine Gehaltsvorstellungen etwas über dem Limit des Unternehmens, bekommst du wahrscheinlich auch den Job, wenn sonst alles passt.

bildungsdoc-tipp. Sei selbstbewusst und frage nach, wie sich dein Gehalt anhand deiner gezeigten Leistungen weiter entwickeln kann. Frage nach den Zeiträumen!

bildungsdoc-hinweis. Bietet dir der Personalchef weniger an als das Mindestgehalt, welches du dir ausgerechnet hast, dann sage ihm, dass du damit nicht ‚Überleben‘ kannst. Geht er darauf nicht ein und bleibt bei seinem Angebot, dann steh auf und geh. Wahrscheinlich hast du in diesem Moment Bonuspunkte beim Personalchef gesammelt, da dies ein Ausdruck von Persönlichkeit ist.

Gehaltsvorstellung formulieren, Gehaltserhöhung

4. Wie und wann verhandelst du eine Gehaltserhöhung im Job?

Voraussetzung für ein Gehaltsgespräch ist, dass sich deine Arbeitsleistung seit der letzten Gehaltsabsprache erhöht hat. Du hast mehr Verantwortung übernommen, Fortbildungen besucht oder zusätzliche Einnahmen der Firma gebracht. Mit solchen Argumenten kannst du gut in eine Verhandlung gehen. Leg dir rechtzeitig eine Mappe an, wo detailliert deine Leistungen drinstehen.

Erwarte nicht, dass dein Vorgesetzter das Thema Gehaltserhöhung von sich aus anspricht. Die erfolgreiche Initiative zur Gehaltsverhandlung muss von dir ausgehen. Lege deine Hemmungen ab und zögere nicht! Es ist wie mit der Schwangerschaft – den perfekten Zeitpunkt gibt es nicht. Ein guter Zeitpunkt ist nach der Probezeit, ein neu akquirierter Kunde oder die gelungene Fertigstellung eines Projekts. Verhandle mit deinem Chef über mehr Geld nicht zwischen Tür und Angel. Bitte deinen Chef um einen Termin. Sage, dass du mit ihm über dein Gehalt sprechen möchtest. So kann er sich auf das Gespräch vorbereiten.

Dein Ziel muss es sein, den Chef von deinen Qualitäten als Leistungsträger zu überzeugen. Während sich jeder gerne als Leistungsträger sieht, folgt die Wahrnehmung des Chefs anderen Regeln. Du solltest auch wissen, welche Aufgaben dein Chef zu erfüllen hat und wie du ihn dabei erfolgreich unterstützen kannst. Dein Chef muss im Gespräch selbst erkennen, dass er sich auf dich, auch in schwierigen Zeiten, immer verlassen kann. Sollte dein Wunsch nach einer Gehaltserhöhung vom Chef abgelehnt werden, musst du ihn fragen, welche Arbeitsleistung du im Job erbringen musst, um den von dir avisierten Lohn zu verdienen.

bildungsdoc-fazit. Gehälter sind und bleiben immer auch Marktpreise – und da hilft manchmal selbst die beste Verhandlungstaktik nicht weiter. Aber auch in einer Wirtschaftskrise solltest du die Gehaltsverhandlung auf jeden Fall angehen, denn für gutes Personal wird immer auch gutes Geld gezahlt! Was allerdings nicht funktioniert, ist der Automatismus: Drei Jahre sind vorbei, jetzt ist wieder eine Gehaltserhöhung fällig. Wenn du zusätzliches Geld haben willst, dann musst du auch zusätzliche Leistungen vorweisen. Eine Todsünde ist es, mehr Gehalt zu fordern und das mit dem Einkommen eines Kollegen zu begründen.

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